DRUCKEN

Hintergrundinformation Video 5 - Worauf gilt es aus entwicklungspsychologischer Sicht beim Üben des Schulwegs zu achten - Teil 3 "MOTORIK"


Neben dem Sehen und Hören spielen auch die motorischen Fähigkeiten eine wichtige Rolle für sicheres Verkehrsverhalten am Schulweg. Wie der Seh- und der Hörsinn müssen sich auch diese erst im Laufe des Kindes- und Jugendalters entwickeln. Mit rund 14 Jahren sind Kinder für gewöhnlich gleich reaktionsschnell wie eine durchschnittliche erwachsene Person. Davor brauchen sie einfach mehr Zeit. Es ist somit wichtig, für die Wege im Straßenverkehr hinreichend (Zeit-)Sicherheitspuffer einzuplanen und nicht vom eigenen Erwachsenentempo auszugehen. Überforderung durch Zeitdruck und Stress führt zu Fehlern im Verkehrsverhalten, die wiederum zu brenzligen Situationen und im schlimmsten Fall zu Verkehrsunfällen führen können.

Wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, dass Kinder hinsichtlich ihrer Hirnreifeentwicklung erst im Alter von ca. acht Jahren in der Lage sind, auch inmitten einmal begonnener Bewegungen sofort abzustoppen. Schulanfängerinnen und Schulanfängern gelingt dies noch nicht. Einmal begonnene Bewegungsmuster wollen zu Ende geführt werden. Um Kinder dabei zu unterstützen, Bewegungen besser gezielt, dosiert und koordiniert durchführen zu können, empfehlen die Verkehrssicherheitsexpertinnen und -experten der AUVA und des verkehrspsychologischen Instituts sicher unterwegs Übungen zur Verbesserung der kinästhetischen (auch Körpereigensinn) und vestibulären (auch Gleichgewichtssinn) Wahrnehmungssysteme wie zum Beispiel Roboter- oder Versteinerungsspiele sowie Balancierübungen.

Je besser die motorischen Fähigkeiten des Kindes ausgeprägt sind und je automatisierter Bewegungsmuster ablaufen können, desto mehr Aufmerksamkeitsressourcen hat es, um den Verkehrsraum überblicken und somit sicher im Straßenverkehr unterwegs sein zu können.

Die Videos aus der Serie "Sicherer Schulweg" sind unter www.auva.at/sicherer-schulweg abrufbar.